"Wir danken dir, Gott, wir danken dir"  -  BVW 29 (Ratswahlkantate)

von J. S. Bach im Kantaten-Gottesdienst am 20. 7. 2019 

 

Diese festliche Kantate hat J. S. Bach für den Ratswechsel im Jahr 1731 komponiert, die Aufführung war am 27. August. (Stadtrat war man damals in Leipzig auf Lebenszeit, die Mitglieder wechselten sich jährlich mit der Führung der Amtsgeschäfte ab.) Es ist eine der wenigen geistlichen Kantaten mit einer einleitenden instrumentalen Sinfonia. Diese ist eine Bearbeitung des Preludio aus Bachs Partita E-Dur für Violine, BWV 1006. Die Orgel übernimmt den virtuosen Solopart, das Orchester hat Begleitfunktion.

Mit den Worten von Psalm 75, 2 „Wir danken dir Gott“ folgt der Eingangschor. Anfangs spielen nur die Oboen und Streicher mit den Stimmen. Als Steigerung verstärkt eine Trompete den Sopran, dann beteiligen sich zwei Trompeten mit eigenen Themeneinsätzen an der Polyphonie, bis mit dem Einsatz der dritten Trompete und der Pauken das Werk einen Höhepunkt erreicht. (Bach arbeitete ihn später zum Gratias und Dona nobis pacem seiner h-Moll-Messe um.) Lob, Preis und Dank sind die Schwerpunkte, auch in den weiteren Teilen der Kantate, also in den Solisten-Arien und dem Schlusschor.

Die reiche Besetzung entspricht dem festlichen Anlass, es musizieren vier Solisten, Sopran, Alt, Tenor, Bass, vierstimmiger Chor, drei Trompeten, Pauken, zwei Oboen, Orgel, zwei Violinen, Viola und Basso continuo.

Zudem singt die Johannes-Kantorei die Choralfuge „Ehre und Preis sei Gott, dem Herren“  aus dem Magnificat von Bach, als Glaubensbekenntnis einen Chorsatz von Max Reger und „O praise ye the Lord“ von C.H. H. Parry.

Es singen und musizieren unter der Leitung von Jonathan Förster die Solisten Felicitas Frische (Sopran), Julia Hilpert (Alt), Steffen Schwendner (Tenor), Francesc Ortega/Martí (Bass), Stefan Pöll (Orgel), ein Orchester von  Studierenden der Musikhochschule Freiburg und die Johannes-Kantorei.