- Kurze Biografie
Benjamin Britten
(geb. 22 Nov. 1913, Lowestoft, gest. 4.Dez. 1976, Aldeburgh)
Benjamin
Britten wurde am 22. November 1913 in Lowestoft in Suffolk an der Ostküste Englands geboren. Auch wenn er schon als Kind eifrig komponierte, spürte er das Bedürfnis nach einer soliden Ausbildung, und
so wandte er sich 1928 an den Komponisten Frank Bridge. Später folgte das Studium am Londoner Royal College of Music bei Arthur Benjamin, Harold Samuel und John Ireland. Während seiner Studienzeit
entstand sein „offizielles“ Opus 1, die Sinfonietta für Kammerensemble, und das Phantasy Quartet für Oboe und Streichtrio; 1936 schrieb er Our Hunting Fathers, einen ehrgeizigen Liederzyklus für
Sopran und Orchester, mit dem Britten seine virtuose Handhabung von Stimme und Instrumenten unter Beweis stellte. Bereits zu diesem Zeitpunkt war er in der Lage, vom Komponieren zu leben; im Jahr
zuvor war er in die GPO (Post Office) Film Unit eingetreten, wo die Zusammenarbeit mit dem Dichter W. H. Auden begann, die große Bedeutung für seinen Werdegang hatte.
Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hielt Britten sich in den USA auf, wo er drei weitere Jahre blieb, bevor er 1942 nach Großbritannien zurückkehrte. Aus seiner amerikanischen Zeit gingen einige
wichtige Werke hervor, darunter das Orchesterwerk Sinfonia da Requiem, der Liederzyklus Les Illuminations für hohe Stimme und Streicher sowie sein Violinkonzert. Seine Oper Paul Bunyan war sein
erster Versuch in einer Gattung, die später sehr wichtig für ihn werden sollte.
In Großbritannien, wo er als Kriegsdienstverweigerer vom Militärdienst zurückgestellt wurde, begann Britten die Arbeit an dem Werk, das ihn unangefochten an die Spitze der britischen Komponisten
seiner Generation erhob: die Oper Peter Grimes, unter Begeisterungsstürmen uraufgeführt am 7. Juni 1945. Im Jahr darauf fand die Premiere von The Young Person’s Guide to the Orchestra: Variationen
und Fuge auf ein Thema von Purcell statt, einem Meilenstein der Orchesterliteratur. Britten schrieb in dieser Zeit eine ganze Reihe bedeutender Werke, darunter die Opern The Rape of Lucretia (1946),
Albert Herring (1947), Billy Budd (1951), Gloriana (1953), The Turn of the Screw (1954), Noye’s Fludde (1957), A Midsummer Night’s Dream (1960), Owen Wingrave (1970–71) und Death in Venice (1971–73),
sowie Nocturne für Tenor und Orchester (1958), das War Requiem (1961–62), die Cellosymphonie (1963) für Rostropowitsch und die Suite über englische Volkslieder für Orchester (1974).
Wichtig für die britische Kultur der Nachkriegszeit wurde Britten auch dadurch, dass er 1946 die English Opera Group und zwei Jahre darauf das Aldeburgh Festival gründete. Herausragendes leistete er
nicht nur als Komponist, sondern auch als Interpret: er war ein exzellenter Pianist und ein spontaner, geschmeidiger Komponist – gewürdigt wurde besonders seine Mozart-Interpretation. Brittens
spätere Zeit war von Krankheitsanfällen überschattet, die schließlich zu einem Herzleiden wurden. Von seiner Herzoperation im Jahr 1973 erholte er sich nicht mehr; am 4. Dezember 1976 starb er,
63jährig. Einige Monate zuvor war er als erste Komponist überhaupt auf Lebenszeit in den Adelsstand erhoben worden.
Quelle:
http://www.boosey.com/pages/cr/composer/composer_main.asp?site-lang=en&composerid=2770&ttype=Biography&ttitle=Biography&langid=2